„Alles Gesagte ist von jemandem gesagt worden.“ — Humberto Maturana
Öffentliche Diskussionen folgen heute oft tribalistischen Mustern: Wer etwas sagt, löst nicht Nachdenken, sondern Reaktionen aus. Und diese Reaktionen sind selten reflexiv, sondern meist reflexhaft.
Humberto Maturana erinnerte daran, dass jede Aussage aus einem bestimmten Blickwinkel erfolgt – und nur in diesem verstanden werden kann. Doch genau diese Kontextgebundenheit geht verloren, wenn Menschen Aussagen nicht mehr als Perspektive, sondern als Bedrohung ihrer Identität lesen. So verwandelt sich Diskurs in Selbstverteidigung. Wer sich öffentlich äußert, braucht heute weniger Mut zum Denken als Robustheit gegen Empörung.
„Wenn wir die Toleranz grenzenlos gewähren, werden die Intoleranten sie zerstören.“ — Karl Popper

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