Fricktaler Höhenweg

Planung und Aufbruch

Die Reise beginnt nicht im Wald, sondern am Schreibtisch: Auf dem Kartenportal map.geo.admin.ch zeichne ich meine Route, markiere Wegpunkte und schätze Entfernungen sowie Höhenmeter grob anhand der Wanderwege ab. Die fertige Karte speichere ich als PDF und gebe sie an meine Angehörigen weiter – nicht weil ich mit Gefahren rechne, sondern weil es zur guten Praxis gehört, gerade wenn Touren anspruchsvoller werden.

Anreise

Die Anfahrt mit Bahn und Bus sorgt dafür, dass ich ausgeruht starte. Der Weg zieht sich von 360 m auf 750 m NN stetig bergauf. Mühsam, aber machbar – belohnt werde ich mit einer beeindruckenden Sicht auf den Jurapark und die Basel-Landschaft. Ein Highlight ist die Ruine Tierstein, die im letzten Abendlicht eine fast mystische Stimmung entfaltet.

Einbruch der Dunkelheit

Als die Sonne verschwindet, geht alles schnell: Innerhalb weniger Minuten wird es stockfinster. Meine Petzl Stirnlampe wird unverzichtbar, besonders auf einem kurzen Straßenstück, wo mich mein steingrau-olivfarbenes Outfit für Autofahrer praktisch unsichtbar macht. Der Boden ist feucht, Laub und Steine bilden eine rutschige Falle. Meine Lowa Zephyr Stiefel, sonst superbequem, versagen hier etwas – bei Nässe fehlt ihnen schlicht der Grip.

Mein Begleiter auf dieser Tour ist der Crossfire CF2 mit 37 l Volumen. Genug Platz für Übernachtungsausrüstung – Carinthia Defence Schlafsack, Exped Isomatte, Helikon Supertarp – dazu Proviant und Gaskocher. Was mir gefällt: das angenehme Tragegefühl und die durchdachte, flexible Aufteilung.

Biwak

Der lichte Wald bietet reichlich Optionen für ein Nachtlager. Zunächst spanne ich das Tarp diagonal, merke aber schnell, dass das unpraktisch ist. Besser klappt die Forester-Variante: halbiert gespannt, drei Viertel hoch am Baum fixiert, entsteht fast ein geschlossenes Zelt. Mit 3×3 m bleibt trotzdem viel Platz.

Was ich unterschätzt habe: Die Bodenplane hätte griffbereit sein sollen. Stattdessen musste ich die restliche Ausrüstung kurzzeitig auf dem feuchten Waldboden ablegen – eine unnötige Schlamperei.

Abend und Nacht

Das Abendessen: ein Tactical Foodpack (Hühnchen mit Reis), dazu ein Becher Tee. Mein Gaskocher liefert innerhalb einer Minute sprudelnd kochendes Wasser – zuverlässig wie ein Uhrwerk.

Die Nacht war kalt, das Gesicht spürte jede Böe. Doch der Schlafsack hielt, was er verspricht, und hielt mich warm genug. Die Stille des Spätherbst-Waldes – kein Laut, nur Atem und Herzschlag – war fast meditativ.

Morgen und Abschluss

Am nächsten Morgen hängt feuchter Nebel im Wald, die Sichtweite reicht kaum. Schade, die Landschaft bleibt verborgen, doch die kühle Frische wirkt belebend. Ein langer Anstieg führt mich schließlich zur Schafmatt mit ihrer Sternwarte. Danach geht’s entspannt bergab und in die Ebene – ein ruhiger Ausklang.

Fazit

Eine Tour, die man locker an einem Tag machen könnte. Für mich stand aber der Test im Vordergrund: Zwei Tage, Biwak, volle Ausrüstung. Ergebnis: erfolgreich. Ein paar kleine Erkenntnisse gewonnen, aber insgesamt – Ziel erreicht.

Schafmatt

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