Die Idee
Mit Distrobox starten wir komplette Linux-Distributionen als Container-Shells, ohne unser Basissystem anzutasten. Unter der Haube läuft Podman oder Docker, aber wir merken davon nichts: Das Home-Verzeichnis ist eingebunden, UID und GID bleiben gleich, Netzwerk und Audio funktionieren, SSH-Agent und Git-Config stehen bereit.
Kurz gesagt: Wir starten eine kleine Distro unserer Wahl – Fedora, Debian, Arch oder Alpine – und arbeiten darin, als wäre sie lokal installiert.
Installation
Auf Silverblue genügt:
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Beispiel: Entwicklungsumgebung mit Buildah und Node
Wir erstellen eine Box namens dev und installieren die Tools, die wir brauchen:
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Damit haben wir eine vollständige, schreibbare Umgebung.
Unsere Projekte liegen weiterhin in ~/Projects, weil $HOME eingebunden ist.
Integration mit dem Host
Distrobox kann Programme direkt ins Host-System exportieren:
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So tauchen sie in der Desktop-Umgebung oder PATH auf – obwohl sie im Container laufen.
Images teilen und sichern
Jede Box ist im Grunde ein Podman-Container. Wir können sie inspizieren, exportieren oder mit anderen teilen:
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Distrobox vs. Toolbox
| Feature | Toolbox | Distrobox |
|---|---|---|
| Basis | nur Fedora | jede Linux-Distro |
| Export von Apps/Binaries | ❌ | ✅ |
| Eigene Images | ❌ | ✅ |
| Integration mit Podman | teilweise | ✅ direkt |
| Performance | gut | gleich gut |
| Komfort | CLI | CLI + GUI-Frontends |
Fazit
Distrobox macht immutable Systeme wieder flexibel, ohne deren Vorteile aufzugeben. Wir entwickeln in vollwertigen Container-Distributionen und behalten ein sauberes, wartungsfreies Host-System.
Gerade auf Fedora Silverblue ist Distrobox das Werkzeug der Wahl für Entwickler – egal ob wir mit Node, Go, Rust oder Buildah arbeiten, alles läuft darin wie gewohnt.

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