Eine kurze Geschichte der Zeitrechnung
Ich denke, fast jeder Entwickler hat irgendwann wieder einmal eine Datumsberechnung implementieren müssen – und sich dabei geärgert, wie unlogisch das alles wirkt. Warum das so ist, wollen wir auf einer faszinierenden Reise durch die Epochen der Zeitrechnung erkunden – und am Ende auch überlegen, wie wir es besser machen könnten.
Schon beim Versuch, am Anfang anzufangen, geraten wir ins Stolpern: Unser westlicher Kalender wurde über Jahrhunderte von kirchlichen und politischen Entscheidungen geprägt. Die Geburt von Jesus von Nazareth – auf der die „n. Chr.“-Zählung basiert – wurde erst Jahrhunderte später und mangels historischer Quellen rückwirkend festgelegt, vermutlich sogar um ein paar Jahre falsch.
Also beginnen wir besser dort, wo der westliche Kalender seine ersten strukturierten Formen annahm: Im alten Rom, im Jahr 709 AUC – dem Vorläufer unserer heutigen Zeitrechnung. Auf die Zählung nach AUC stößt man gelegentlich in historischer oder Science-Fiction-Literatur, wenn jemand in die Zeit der Römer reist:
Zeitreisender (desorientiert): „Quotus annus est?“ –
Römer: „Septingentesimus quadragesimus nonus (DCCXLIX)“ –
„Ehem, ante an post Christum natum?“ –
„Quem natum?“
Gemeint ist natürlich das Jahr ab urbe condita – seit der legendären Gründung der Stadt Rom im Jahr 753 v. Chr. nach heutiger Zählung. Diese römische Zeitrechnung war für die damaligen Historiker wie Livius üblich, setzte sich aber nie als Standard durch – zu umständlich und lokal begrenzt. Im Folgenden möchte ich um der besseren Lesbarkeit willen die Zeitrechnung in der weltanschaulich neutralen Schreibweise als BCE (Before Common Era) und CE (Common Era) verwenden.
Caesar und die Schaltjahre
In jenem Jahr 709 AUC (46 BCE) war der römische Kalender völlig aus dem Takt geraten – religiöse Feste und Jahreszeiten stimmten nicht mehr überein. Julius Caesar holte sich deshalb den alexandrinischen Astronomen Sosigenes zur Hilfe und ließ den julianischen Kalender einführen. Die Lösung war einfach, aber revolutionär:
Ein Jahr dauert 365 Tage, und alle 4 Jahre gibt es einen Schalttag.
Damit war das Kalenderjahr mit 365,25 Tagen fast genau so lang wie das Sonnenjahr, also die tatsäschliche Umlaufzeit der Erde um die Sonne, aber eben nicht ganz. Tatsächlich sind es ca. 365,2422 Tage. Dieser Fehler summierte sich später über die Jahrhunderte, aber erstmal war wieder Ordnung geschaffen. Um den Übergang zu glätten, ließ Caesar dieses Jahr gleich 445 Tage lang machen – ein „annus confusionis“, das Verwirrungsjahr.
Gregor spielt einen Patch ein
Diesen kleinen Fehler im julianischen Kalender, rund 11 Minuten pro Jahr, korrigierte schließlich Papst Gregor XIII. im Jahr 1582. Über die Jahrhunderte hatte sich die Frühlings-Tagundnachtgleiche nämlich vom 21. März auf den 11. März verschoben. Das war besonders problematisch für die Osterberechnung, die sich am Frühlingspunkt orientierte.
Die Lösung: Der gregorianische Kalender ließ alle 100 Jahre das Schaltjahr ausfallen, außer alle 400 Jahre (z. B. 1600 war ein Schaltjahr, 1700 nicht). Außerdem wurde im Kalender einmalig um zehn Tage nach vorne gesprungen: Auf den 4. Oktober 1582 folgte direkt der 15. Oktober 1582.
Warum Ostern nicht immer am gleichen Datum ist Ostern ist kein Fest mit bestimmten Datum wie Weihnachten, sondern ein bewegliches Ereignis, das sich nach einer uralten astronomisch-liturgischen Regel richtet. Festgelegt wurde sie bereits im Jahr 325 auf dem Konzil von Nicäa, das einen einheitlichen Termin für das wichtigste christliche Fest wollte, aber mit der jüdischen Mondrechnung und dem Sonnenkalender jonglieren musste. Man einigte sich sinngemäß auf folgende Regel:
Ostern fällt auf den ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond, der auf den Frühlingsbeginn folgt.
Dabei gilt nicht der echte astronomische Frühlingspunkt, sondern kirchlich fix der 21. März. Der Vollmond wird ebenfalls nicht real beobachtet, sondern aus einem tabellarischen Zyklus berechnet. Das Resultat ist eine seltsame Mischung aus Sonnen- und Mondkalender: Ostern kann frühestens am 22. März und spätestens am 25. April stattfinden – ein Zeitfenster von 35 Tagen.
Diese Reform gilt bis heute, auch wenn sie nicht überall gleichzeitig eingeführt wurde. In England sorgte die Umstellung 1752 für Proteste. Angeblich forderten Bürger lautstark ihre „gestohlenen Tage“ zurück – auch wenn es dafür keine gesicherten Quellen gibt. Dennoch hielt sich dieser Mythos hartnäckig, nicht zuletzt dank Karikaturen von William Hogarth.
Ganze Zahlen ohne die Null?
Aber auch diese Umstellung hatte ihre Tücken. Denn auch nach der gregorianischen Reform blieb die Zeitrechnung alles andere als logisch. Eine der größten Kuriositäten:
Es gibt kein Jahr 0.
In der klassischen christlichen Zählweise folgt auf das Jahr 1 BCE direkt das Jahr 1 CE. Das liegt daran, dass zur Zeit der Kalendererstellung die Zahl Null in Europa noch nicht gebräuchlich war. Für Historiker und Theologen mag das ausreichen – für Astronomen und Programmierer wurde es zum Problem. In der Astronomie gilt deshalb eine andere Konvention: Das Jahr 0 ist 1 BCE, Jahr –1 = 2 BCE und so weiter. Das macht Berechnungen einfacher, besonders bei langzeitlichen Ereignissen wie Finsternissen oder Planetenbahnen. Diese sogenannte astronomische Jahrzählung weicht also ab – ein Detail, das in Algorithmen gerne übersehen wird.
ISO 8601: Ordnung im Zeitformat
Die ISO-Norm 8601 versucht, Ordnung ins Datumschaos zu bringen, zumindest im maschinenlesbaren Raum. Sie definiert ein einheitliches, sprachneutrales Format, das in der Informatik weit verbreitet ist. Ein ISO-Datum sieht so aus: 2025-06-25
. Das Format folgt strikt dem Muster YYYY-MM-DD
, also Jahr – Monat – Tag, was sich in Sortierbarkeit und Klarheit deutlich bewährt hat.
Auch die Wochensystematik ist geregelt: Die Woche beginnt am Montag und die erste Kalenderwoche (KW1) ist diejenige, die den ersten Donnerstag des Jahres enthält. Für Zeitangaben ergänzt man ein T
zwischen Datum und Uhrzeit sowie ein Z
für UTC-Zeit, zum Beispiel: 2025-06-25T14:30:00Z
ISO 8601 kennt auch das Jahr 0000
, das gleichbedeutend mit 1 BCE ist. Damit unterscheidet sich die ISO-Zählweise von der traditionellen christlichen Chronologie, in der zwischen 1 BCE und 1 CE kein Jahr liegt.
Zeit als fortlaufende Zahl
Viele der genannten Probleme – uneinheitliche Monatslängen, Schaltregeln, fehlendes Jahr 0 – lassen sich umgehen, wenn man auf Kalendernamen ganz verzichtet. Genau das macht das julianische Datum (Julian Date, JD): Es zählt einfach die Tage seit einem festen Ursprung. Dieser Ursprung ist historisch und astronomisch definiert als:
JD 0 = 1. Januar 4713 BCE, 12:00 Uhr (UTC)
Ab diesem Punkt wird jeder Tag als fortlaufende Gleitkommazahl gezählt, wobei .5
jeweils Mitternacht UTC entspricht. Beispiel:
- JD 2460486.0 = 25. Juni 2025, 12:00 UTC
- JD 2460485.5 = 25. Juni 2025, 00:00 UTC
Das klingt erstmal technisch – ist aber genial: Es gibt kein Problem mit Monatssprüngen oder Jahresgrenzen, kein Schaltjahrstress und Zeitdifferenzen lassen sich einfach durch Subtraktion berechnen
Für präzise Berechnungen gibt es auch Varianten wie das Modified Julian Date (MJD), das bei JD 2400000.5 startet, also am 17. November 1858 – ein praktischerer Nullpunkt für moderne Anwendungen. Das julianische Datum ist die heimliche Lieblingszeit vieler Astronomen, weil es endlich aufhört, Kalender als kulturelles Drama zu behandeln.
Auch bei der Bundeswehr hatte ich mit den Julianischen Datum zu tun, da dies in der Logistik einfacher zu rechnen war. Eine Zumutung für den Anwender, aber eine praktische Sache, um Softwarefehler zu vermeiden.
Tip
Warum heißt es „julianisches Datum“, obwohl es nichts mit dem julianischen Kalender zu tun hat? Der Name „julianisches Datum“ leitet sich davon ab, dass der Startpunkt von JD 0 (also der 1. Januar 4713 BCE, 12:00 UTC) im proleptischen julianischen Kalender liegt. Das heißt: Der julianische Kalender wurde rückwirkend bis in die Antike verlängert („proleptisch“), auch für Zeiten, in denen er historisch noch gar nicht verwendet wurde.
Galaktisches Datum
Fans der Serie Star Trek kennen noch das Sternendatum, das ein bisschen wie das julianische aussieht: „Captain’s Log, Stardate 42345.6“. Allerdings ist dieses Datum rein fiktional, oder wie Gene Roddenberry es definiert hatte:
Sternzeit ist einfach eine fünfstellige Zahl mit Dezimalstellen, die schneller oder langsamer läuft, je nach Dramaturgie.
Es ist natürlich ein bisschen enttäuschend, dass in einer so zukunftsweisenden Sci-Fi-Serie kein brauchbarer Vorschlag für eine Kalenderrechnung gemacht wird, die auch für intergalaktische Reisen taugt. Wer mit Warpgeschwindigkeit, Wurmlöchern oder Zeitdilatation reist, braucht eine Zeitreferenz, die unabhängig vom eigenen Referenzrahmen funktioniert. Hier einige Überlegungen, wie diese wirklich aussehen könnte:
Für eine interstellare Kultur braucht es eine abstrakte, kontinuierliche Zählung – etwa in SI-Sekunden seit einem festen Ursprungspunkt. Das wird wieder so eine haarige Sache, wenn sich intelligente Arten intergalaktisch auf einen Ursprung einigen sollen. Der lokale Referenzrahmen wäre das barymetrische Zentrum der jeweiligen Galaxie und die Position in Kugelkoordinaten, damit eine relativistische Korrektur vorgenommen werden kann.
Eine lokale Sternzeit würde dann vielleicht so aussehen:
GBT 5.209e17 [25.6°, –12.3°, 14.7 kpc]
Also $5.209 \cdot 10^{17}$ Sekunden in Galactic Barymetric Time (GBT) plus Breite, Länge und Entfernung zum galaktischen Zentrum in Parsec. Lokal würde man das wieder in ein bequemes Datum umwandeln, wie etwa KRC (siehe unten) oder Klingonischer Kalender.
Auch das noch: Zeitumstellung
Stell Dir vor: Du bist Sysadmin, es ist der letzte Sonntag im März, 01:59:59 Uhr. Du schaust auf den Logserver, dann wieder auf die Uhr – plötzlich ist es 03:00:00 Uhr. Eine ganze Stunde ist verschwunden. Und nein, es war kein Bug – es war Sommerzeit.
Ein Backup startet um 02:30 Uhr? Blöd, denn diese Uhrzeit existiert nicht. Der Cronjob wird nie ausgeführt. Oder schlimmer: er wird im Herbst zweimal ausgeführt – einmal um 02:30 Sommerzeit, einmal um 02:30 Winterzeit.
Die Sommerzeit basiert auf einer Idee von Benjamin Franklin, der „Kerzen sparen“ wollte. In Deutschland wurde sie während des Ersten Weltkriegs 1916 eingeführt, dann wieder 1940 und seit 1980 dauerhaft. Sie ist EU-weit synchronisiert, aber ständig in der Diskussion und ihre Abschaffung ist auf unbestimmte Zeit verschoben.
Zeit als heiliges Rad
Während wir in Europa mühsam mit Schaltjahren, verlorenen Tagen und der Frage nach dem Jahr 0 kämpfen, hatten die Maya schon vor über 2000 Jahren ein hochkomplexes Kalendersystem entwickelt – und zwar gleich drei Kalender parallel, die sich überlagerten und ergänzten.
Der erste war der Tzolk’in, ein Ritualkalender mit 260 Tagen. Er kombinierte dreizehn Zahlen mit zwanzig Tagesnamen und wurde vor allem für religiöse Zeremonien und astrologische Zwecke verwendet. Warum genau 260 Tage, weiß man bis heute nicht genau – einige vermuten einen Zusammenhang mit der menschlichen Schwangerschaft, andere mit astronomischen oder landwirtschaftlichen Zyklen.
Parallel dazu lief der Haab’, ein Sonnenjahr mit 365 Tagen, aufgeteilt in 18 Monate à 20 Tage, plus 5 zusätzliche „namenlose“ Unglückstage am Ende des Jahres. Diese fünf Tage galten als gefährlich – man fastete, reiste nicht, und blieb am besten zu Hause. Trotzdem werden wir uns dieses Prinzip weiter unten noch zu Nutze machen.
Und schließlich gab es die Lange Zählung, das eigentliche Rückgrat der Maya-Zeitrechnung. Sie zählte die Tage seit einem kosmischen Schöpfungsdatum, das nach unserer Zeitrechnung auf den 11. August 3114 BCE fällt. Anders als unsere Zählung, die nach ein paar tausend Jahren an Grenzen stößt, dachten die Maya in Baktun, also 144 000-Tage-Blöcken. Die berühmte Angabe 13.0.0.0.0, die für den 21. Dezember 2012 stand, markierte dabei lediglich das Ende eines großen Zyklus – vergleichbar mit einem vollen Kilometerzähler. Das damalige Weltuntergangsgerede war also eher ein Missverständnis europäischer Denkmuster.
Was den Maya-Kalender besonders macht, ist nicht nur seine mathematische Eleganz, sondern die Tatsache, dass Zeit dort als zyklisch, bedeutungsvoll und heilig galt. Jeder Tag hatte eine eigene Qualität, eine Art energetisches Profil. Zeit war kein leerer Container wie bei uns – sie war selbst ein Akteur.
Durch die Epochen
Während die Maya das Problem des Kalenderanfangs mit ihren Zyklen elegant umgangen haben, bleibt bei den europäischen Kalendern das Problem bestehen. Gerade wenn man sich mit der Antike beschäftigt, herrscht ständig die Verwirrung um Leute, die in ihrer Zeit rückwärts gelebt haben, also wie z.B. Caesar von 100 bis 44 BCE. Es wäre also praktischer, wenn der Nullpunkt weiter hinten läge. Die eingangs erwähnte AUC-Rechnung ist daher schonmal besser, dann würde man den Lebenslauf von Caesar nämlich mit 653-709 AUC angeben. Das julianische Datum geht zwar nochmal gutes Stück weiter in die Vergangenheit, aber da geht noch mehr; die Holocene Era schlägt pauschal zu unseren Jahreszahlen nochmal 10.000 Jahre drauf. Damit können sämtliche historischen Ereignisse in einem positiven Bereich ausgedrückt werden. Der Aufschlag ist so gewählt, weil vor etwa 12.000 Jahren die ersten Kulturen, also Sesshaftigkeit, Ackerbau und Städtegründungen nachgewiesen sind. Somit befinden wir uns heute bereits im 13. Jahrtausend der Menschheitsgeschichte und nicht einfach nur im 21. Jahrhundert.
Eine weitere kuriose Epoche ist das Unix-Datum, das einfach die Sekunden seit dem 1. Januar 1970 hochzählt. Das befreit uns zwar von allen astronomischen, politischen und kirchlichen Problemen, ist allerdings auch recht unhandlich. Allein mein Geburtsdatum geht schon in die zig-Millionen, obwohl ich im selben Jahr zur Welt gekommen bin.
Kalenderreform gefällig?
Also, Zeit für eine neue Kalenderreform, die den beschriebenen Problemen Rechnung trägt und trotzdem kein enormes Umdenken erfordert – ich präsentiere stolz den Kroesch-Kalender (KRC). Meine Anforderungen sind:
- Astronomische Referenzpunkte: Das Jahr soll an einem astronomisch ausgezeichneten Ereignis beginnen, so dass der Kalender durch Himmelsbeobachtung neu justiert werden kann und eine Drift somit eliminiert wird.
- Regelmäßige Struktur: Alle Monate sollen gleich lang sein.
- Einfache Programmierung: Kalenderberechnungen sollen algorithmisch einfach zu schreiben sein – keine Osterberechnug aus der Hölle
- Menschenlesbar: Die Struktur von Wochentagen und Monaten soll erhalten bleiben, so dass eine Umstellung nicht wirklich auffällt.
Das Jahr beginnt mit dem Frühlingspunkt, also der Tagundnachtgleiche auf der Nordhalbkugel. Referenzpunkt ist der 20. März 2000, 07:35 UTC nach gregorianischer Rechnung. Das Jahr Null soll sich aber nach der Holocene Era richten, so dass wir den Kalender proleptisch in die Vergangenheit ausweiten können. Neujahr wäre dann der erste März, die Uhrzeit können Nachtschwärmer immer noch auf 00:00 ihrer Ortszeit festlegen und es ist trotzdem noch weniger beliebig als der jetzige Silvesterabend. Der Schalttag ist immer noch am Februar angehängt, da dieser dann der letzte Monat im Jahr ist.
Das Jahr hat 12 Monate à 30 Tage – das ergibt insgesamt 360 Tage. Wir fügen folgende Feiertage über das Jahr verteilt ein, die nicht Teil der Woche sind, damit die Wochenstruktur erhalten bleibt; ähnlich wie beim Haab’ der Maya:
- Intercalaris – Fester Zusatztag am Ende des Jahres
- Equinoxia – Frühlingsbeginn (Jahresanfang)
- Solstis – Sommersonnenwende
- Memoria – Erntedank / Ahnenfest
- Lucida – Wintersonnenwende
- Aetheris – Schalttag alle 4 Jahre (Himmelsfest); Algorithmus wie im gregorianischen Kalender.
Diese Feiertage können beweglich gestaltet werden, da sie außerhalb der Wochenstrukturen liegen, Brückentage würden somit auch entfallen. Es gibt 52 Wochen mit je 7 Tagen. Der erste Tag der Woche ist Montag. Die zusätzlichen Tage sind außerhalb der Woche. Somit hat jedes Jahr dieselbe Struktur.
Die Umstellung auf eine Sommerzeit entfällt, dafür werden die Zeitzonen so geschnitten, dass sie besser an die jeweilige Ortszeit angepasst sind. Da fast alle Handelstransaktionen heute digital sind, sollte die Ortszeitumrechnung nicht mehr so eine Rolle spielen, wie bei den ursprünglichen Zeitzonen. Notfalls bezieht man sich intern immer auf UTC und nutzt eine automatische Umrechnung auf Ortszeit.
Die Erstellung von Fotokalendern wird ebenfalls einfacher, und wenn man mal vergisst rechtzeitig einen zu erstellen, kann man immer noch dem vom letzten Jahr wiederverwenden. Eine KW 0 als Abschlusswoche hat buchhalterische Vorteile: Keine Verschiebung der regulären 52 Wochen, alle Transaktionen in der „Zeit zwischen den Jahren“ landen sauber außerhalb des normalen Betriebsjahres, aber im gleichen KRC-Jahr.
Die Umrechnung vom gregorianischen Datum kann jetzt auf Lücken im KRC führen, wenn das Datum auf einen Feiertag fällt. Die Bezeichnung für das Datum wäre dann trotzdem mit z.B. Solstis 12025 eindeutig, egal wo im Jahr es liegt.
Fazit
Nach all den Kalenderkriegen, verlorenen Tagen, doppelten 2:30-Uhr-Zeiten und Zeitsprung-Paradoxien braucht die Welt einen neuen Kalender. Einen mit 30 Tagen pro Monat, stabilen Wochen und dem Frühlingspunkt als Ursprung.
Quellen und Literatur
Der Maya-Kalender: Die Wahrheit über das größte Rätsel einer Hochkultur, Bernd Ingmar Gutberlet, 2009
Listing 1 – Berechnung des KRC
Das Programm gibt ein Kalenderblatt für das gwünschte Jahr aus. Feiertage sind noch nicht berücksichtigt.
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Listing 2 - Osterrechnung im KRC
Die folgende Funktion benötigt die Bibliothek ephem
und berechnet Ostern und den Vollmond im KRC astronomisch korrekt, nicht nach kirchlichen Standards.
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